Mitten in Wien wohnen wir gemeinsam, arbeiten, leben, engagieren uns – in Clusterwohneinheiten oder in Wohnungen unterschiedlicher Größe. Wir wollen gemeinsam ein urbanes Leben mit Dorf-Charakter realisieren.
Unser Zusammenwohnen ist geprägt von einer Kultur der Wertschätzung, des Teilens und des gegenseitigen Vertrauens. Wir entwickeln ein Miteinander in Respekt und Achtsamkeit. Diese Kultur der Kooperation ermöglicht die Entfaltung der vielfältigen individuellen Potenziale, hilft, Ängste zu überwinden und lässt immer wieder neuen Mut schöpfen.
Unsere Erfahrungen aus dem Wohnprojekt teilen wir mit den Bewohner*innen des Stadteils, pflegen Kontakte und stehen für eine offene Willkommenskultur.

Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.Rabindranath Tagore

Unsere Vision


BETTER TOGETHER!

Unsere Gruppe


ZUSAMMENLEBEN: ein Austausch von Gelten und Geltenlassen.

Die Wohngruppe am Stadtbalkon ist eine stetig wachsende Gemeinschaft von Individuen verschiedener Altersstufen, verschiedenen Familienstandes, verschiedener Neigungen, verschiedener Lebenserfahrungen, verschiedener Charaktere – eine Vielfalt, die voneinander lernt und sich auch verändert.
Gemeinsam wollen wir in das Wohngruppenhaus und eine Clustereinheit des WoGen Quartiershauses einziehen.
Unsere abgeschotteten Wohnung werden wir zu Gunsten einer Wohnform aufgeben, die es uns erlaubt, aus der Isolation herauszutreten, weil es uns politisch und ökonomisch wichtig erscheint und weil Zufriedenheit und Langlebigkeit auch davon abhängen, wie sozial wir unser Leben führen.
Wichtig ist, dass die Nachbarstür offen steht, wenn einen Sorgen plagen oder wenn man Freuden teilen möchte. Dass man einander zuhört, auch wenn man unterschiedlicher Meinung oder politischer Zugehörigkeit ist.
Gelungene Kontakte entstehen durch eine Kommunikation, die die Faktoren Zeit, Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Wohlwollen enthalten.

Wir sind eine Gemeinschaft, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, über sich hinauszuwachsen.frei nach Hüther

Unsere Zusammen-arbeit


So wächst unsere Gruppe und EINE GEMEINSCHAFT ENTSTEHT.

Die Wohngruppe am Stadtbalkon trifft sich in regelmäßigen Abständen, derzeit 14tägig abends für zwei Stunden und alle zwei Monate vier Stunden an einem Samstagnachmittag. Wir lernen uns kennen, tauschen aus, bilden Meinungen, reden, üben uns im Zuhören und Verstehen. Respektvoll, zugewandt, achtsam.
Aus dem Entstehungs- und Bauprozess des WoGen Quartiershauses ergeben sich Themen und Auseinandersetzungen bezüglich unseres zukünftigen Zusammenwohnens und Zusammenlebens.
Entscheidungen werden gefällt, nach soziokratischen Grundsätzen, denn im Miteinander statt im Gegeneinander liegen die Potenziale, die wir für die Veränderung brauchen. In unserer Welt geht es oft um Entweder-Oder, wir wollen lernen, das zu transformieren in ein Sowohl-als-Auch. Selbstorganisation mithilfe von Gleichwertigkeit bei der Beschlussfassung, erzeugt durch die vier Basisprinzipien: Konsentprinzip, Kreisprinzip, doppelte Koppelung, offene Wahl. In den Anfangsrunden kommen möglichst viele Informationen zur Sprache und die darauffolgenden Meinungsrunden entfalten das kreative Potenzial der Kreiskommunikation.

Mit anderen Menschen zusammen erreichen wir mehr als alleine.frei nach Hüther


Ein Haus ist ein Haus, ist eine Wohnung, ist ein Refugium.


Josef

Man kommt nach Hause. Ist ein bisschen abgekämpft von den Tätigkeiten des Tages, aber schon etwas aufgerichtet von der frischen Luft und dem Radfahren. Das Rad die Rampe hinunter und in der Radkathedrale abgestellt. Dann schon etwas neugierig an den Postkästen vorbeigeschaut, und die Zeitschrift aufgeschlagen, den Brief aufgerissen und auf dem Bankerl versunken wie in der Lektüre. Da ist es schon gut gegrüßt, angesprochen zu werden, ein Gespräch zu beginnen. Zunächst oberflächlich, das Wetter, die Unbill des Tages, der gemeinsame Sündenbock, auf den man sich einigen kann. Dann jedoch blitzt ein Thema auf, es wird interessant, der Schritt wird langsamer und man beschließt, sich am Stadtbalkon auf die Irrungen und Wirrungen einzulassen. Jetzt muss nur das Wetter passen. Andere stoßen dazu, ein Kommen und Gehen, und die Zeit verstreicht. Bis einen ein Anruf erreicht oder die Partnerin/der Partner kommt dazu und man beschließt, auch noch die restlichen Stufen zur Wohnung zu erklimmen. Rückblicke vom Laubengang auf das Kommen und Gehen, ein paar Blüten gezupft und den Rosen doch noch schnell etwas Wasser gespendet. Die eigenen 4 Wände! Da kann die Tür schon einmal angelehnt bleiben oder sperrangelweit offen. Wohnung ist der Startpunkt für die Erkundungen der Welt, in die man sich zurückflüchten kann, wenn diese einen verfolgt. Leo! Aber halt viel zu klein, um all das zu beherbergen und aufzunehmen, was man gerne tut oder um sich hätte. Menschen, große Küche, große Tafeln, Bücher in großer Auswahl, eine Sauna, eine Werkbank, viel leerer Raum zum Ausrollen der Jogamatte, den Schachtisch, das interessante Spielzeug, das immer die anderen haben, die Staffelei und die Farbpaletten, die man bis morgen stehen lassen will, den Veranstaltungssaal, das Musikzimmer, den Hausgarten und die eigene Rose, das Radwerkzeug, und und und. Dazu muss man hier nur seine Zelle verlassen und findet all das im Haus. Im Untergeschoß, in der Laube, der Gemeinschaftküche, dem Spielraum, dem Waschsalon, dem Garten, dem Kinderspielplatz und wie sonst noch die Orte benannt sind, die man bevorzugt. Zum Beispiel auch die eigene Loggia oder das Panoramafenster, auf dem man wie auf einem Diwan lümmelt und in die Welt hinausschaut und ihr eine Nase dreht.